Sechs Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima gelingen dem Betreiber Tepco erstmals Aufnahmen aus dem Inneren einer der Reaktoren. Die Strahlenmesswerte übersteigen die bisherigen Angaben bei Weitem.
Wir erinnern uns:
Am 11. März 2011 führten ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein darauffolgender Tsunami vor der Küste von Japan zu der schwersten Nuklearkatastrophe seit dem Reaktorunglück von Tschernobyl. Doch in Japan hat das Unglück nicht zu einer Neuausrichtung der Energiepolitik geführt.
Für das Jahr 2017 prognostizieren Experten gar eine Vervierfachung des produzierten Atomstroms in Japan.
Dabei ist das Ausmaß der Folgen von Fukushima noch längst nicht abschließend geklärt. Sechs Jahre nach der Reaktorhavarie gelang es dem Betreiber-Konzern Tepco nun erstmals, mithilfe eines Roboters Aufnahmen aus dem Inneren von Reaktor 2 zu machen. Die dort nun gesammelten Strahlenmesswerte übersteigen bei Weitem die bisherigen Annahmen von 73 Sievert pro Stunde. Bis zu 530 Sievert pro Stunde wurden stattdessen im Zentrum der Katastrophe gemessen. Die normale Umweltbelastung mit radioaktiver Strahlung liegt hingegen bei rund zwei Millisievert pro Jahr.
In den weniger belasteten Bereichen im Reaktor protokollierte Tepco einen Strahlenwert von 20 bis 50 Sievert pro Stunde. Auch diese Werte reichen problemlos aus, um den Strahlentod binnen weniger Wochen herbeizuführen.