Bürgerinitiativen und Anti-Atom-Gruppen lehnen Beteiligung an Atommüll-Kommission ab

Pressemitteilung:

Bürgerinitiativen und Anti-Atom-Gruppen lehnen Beteiligung an Atommüll-Kommission ab

Nachdem es eine breite Diskussion über die Teilnahme von Umweltverbänden an der „Endlager“-Kommission innerhalb der Bewegung gab, die in einer geschlossenen Ablehnung einer Teilnahme endete, ist der BUND aus der Runde ausgestiegen und hat seine Teilnahme beschlossen. Es ist sehr bedauerlich, dass der BUND nicht begriffen hat, dass die Beteiligung von Umweltverbänden der Kommission lediglich dazu dienen soll, die „Endlagersuche“ unter wissenschaftlich und politisch völlig untragbaren Bedingungen zu legitimieren. Eine Akzeptanz durch die Teilnahme von Umweltverbänden erweckt in der Bevölkerung den Anschein, dass dort seriös und unvoreingenommen nach einer Lösung gesucht werden soll. Das dies nicht der Fall ist, haben die Umweltverbände in ihren Stellungnahmen herausgearbeitet und klar gemacht.

Aus Sicht vieler Anti-Atom-Initiativen ist Vertrauen in die Politiker*innen, die Atomkraftwerke bis 2022 weiter betreiben wollen und gleichzeitig den unbefristeten Weiterbetrieb von Atomfabriken in Gronau und Lingen und damit eine weitere Produktion von Atommüll ermöglichen, fehl am Platz. Die Eile, die von Seiten der parlamentarischen Ebene in Sachen hochradioaktivem Atommüll an den Tag gelegt wird, ist nach Ansicht der Atomkraftgegner*innen hinsichtlich eines Atomausstiegs auf allen Ebenen geboten. Die geplante Restlaufzeit der Atommeiler sowie der Export von Atomtechnologie bergen erhebliche Risiken, die eine sofortige Abschaltung erforderlich machen. Auch bei der Urananreicherung, dem weltweiten Vertrieb von Kernbrennstoffen und nicht zu Letzt der Suche nach einem weniger schlechten Umgang mit Atommüll ist schnelles Handeln gefragt.

Anti-Atom-Initiativen betonen, dass sie ihre Beteiligung weiterhin konsequent verweigern. In ihren Augen dient diese Kommissionen, in der Politker*innen und Atomwirtschaft die Diskussionsbedingungen diktieren, nur als Feigenblatt und letztendlich zur Durchsetzung des ungeeigneten Lagers in Gorleben. Viele Atomkraftgegner*innen fühlen sich in dieser Kommission nicht vertreten, egal ob mit ob ohne BUND.

Anti-Atom-Initiativen sind überzeugt davon, dass es kein sicheres „Endlager“ geben kann, da niemand über Millionen Jahre voraus planen kann. Bestätigt werden die AtomkraftgegerInnen von den vielfältigen Problemen im einzigen „Versuchs-Endlager“ Asse. Dieses Lager ist bereits nach dreißig Jahren havariert und muss mit Milliardenaufwand über Jahrzehnte geräumt werden. Wahrscheinlich gibt es einen weniger schlechten Umgang mit Atommüll, aber ein „Endlager“ wird eine Illusion bleiben. Auch deswegen ist eine sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit nötig!

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