Der Forschungsreaktor des Helmholzt-Zentrums Berlin (HZB) ist technisch völlig veraltet und hat eine hohes Gefährdungspotentail für die Berliner und Potsdamer Bevölkerung. Neben Rissbildungen im Kühlbecken und dem Neutronenstrahlrohr, die aber laut Auskunft des HZB „keine Relevanz“ hätten, fehlen bei dem Raktor elementare, seit 3 Jahrzehnten im Atomgesetz vorgeschriebene Sicherheitsstandards. Dazu gehört vor allem eine Reaktorschutzhülle. Im Falle eines Flugzeugabsturzes ist die Bevölkerung völlig ungeschützt vor einer Kernschmelze.
Schon im Normalbetrieb werden täglich radioaktive Substanzen an die Umwelt abgegeben. Die Grenzwerte werden dabei nicht überschritten, teilt die zuständige Atomaufsichtsbehörde beim Senat mit. Warum aber doppelt so viel krebserregendes Tritium wie beim wesentlich größeren AKW Krümmel in Wannsee durch den Schornstein gepustet wird, ist für den Senat uninteressant.
Der 50-jährige Betrieb des Forschungsreaktors belegt eine enge Kumpanei zwischen dem Betreiber und dem Berliner Senat. In den ersten drei Jahrzehnten wurde in Wannsee mit atombombenfähigen Material bei strenger Geheimhaltung geforscht. Der Umbau in den 80 er Jahren war ein faktischer Neubau, der aber als „Erweiterung“ deklariert wurde. Deshalb konnte die Anpassung an den „neuesten Stand der Technik“ laut dem Atomgesetz auch entfallen. Bis heute wird der Atommüll auf dem Gelände in völlig unzureichenden Zwischenlagerhallen gelagert und der schwachaktive Müll auf dem Gelände verbrannt. Der jetzt vorgesehene „Stresstest“, der eine Befragung des Betreibers durch die Atomaufsicht vorsieht, ist nicht anderes als eine Lachnummer! Die Helmholztgem inschaft hat sich durch ihr skandalöses Management beim Versuchsendlager Asse als Betreiberin einer Atomanlage völlig unglaubwürdig gemacht.
Am kommenden Samstag, den 2.7.11 werden wir um 11 Uhr mit einem Bus vom Mariannenplatz zum Wilhelmplatz fahren und dann vor dem Reaktor gegen 13 Uhr eine kleine Kundgebung abhalten. Als Redner werden u.a. sprechen Dietrich Antelmann von der ehemaligen BI Wannsee und Georg Bittcher von der Babelsberger BI gegen die neuen Flugrouten.