[Bericht und Fotos] Kleine Agit-Prop-Aktion zur Endlager-Show vom Bundesamt für Strahlenschutz am Berliner Hbf

Uran Utan zur Endlagersuche: „SAY NO AND YOU ARE RIGHT – ENDLAGER IS NICH“

Ein sonniger Donnerstag in Berlin, da gibt es ja eigentlich bessere Beschäftigungen, als sich am hässlichen Berliner Hauptbahnhof rumzutreiben. Wir hatten allerdings von einer Ausstellung vom Bundesamt für Strahlenschutz gehört, die eben dort vom 20. bis zum 25. August stattfindet bzw. stattfand, wie schon vorher in einigen anderen Städten. Insbesondere Genoss*in Uran Utan war außer Rand und Band, also echt sauer:

 „Was soll denn überhaupt dieser Begriff: Endlager?! Wer hat den sich denn jetzt schon wieder ausgedacht?! Da wird alleine schon durch die sprachlichen Mittel suggeriert, dass die Experten schon allem im Griff haben und ein Problem und ein Konflikt beendet werden kann, wenn alles nur tief genug eingebuddelt wird. Und die AKWs laufen munter weiter und die Urananreicherung auch. Das dürfen wir denen nicht durchgehen lassen!!! Beschönigerscheiße! BfS? Nich okay!“

Also schnell ein paar Schilder gebastelt, ein schlaues Flugblatt von den Freund’innen aus Hamburg [pdf] kopiert und ab die Post. Ziel waren die beiden Container, die das BfS am Hauptbahnhof aufgestellt hat, mit einigen Monitoren drin, ein Paar Infotafeln und einem Kummerkasten wegen der Bürgerbeteiligung. Vor Ort gab es jetzt nicht so richtig viele Leute, die sich für die Infos vom BfS interessiert haben, der Uran Utan dagegen findet ja immer schnell Freund*innen. Getreu dem Motto, welches das Hamburger Flugblatt vorgab – wir kämpfen mit verschiedenen Mitteln gegen dominante Diskurse – wurde außerdem munter rumgepöbelt (Irritationskorridore schaffen) und diskutiert. Diskurs- und Deutungskämpfe sind natürlich für die Marginalisierten immer anstrengend, weil die Gegenseite sich einfach auf das gerade gängige Wahrheitsregime berufen kann. Insofern versuchten die BfS-Leute auch gleich, uns in die dominanten Diskurse zu verstricken, einzuwickeln etc. pp.

 „Wir haben hier einen gesetzlichen Auftrag.“ „Irgendwo muss das Zeug ja hin.“ „Aber wir machen doch mittlerweile auch Bürgerbeteiligung!“ „Was ist denn ihr Alternativvorschlag?“

Hat ihnen nicht geholfen. Aberworauf sie sich dabei in der Diskussion so berufen, haben sie freundlicherweise auch gleich in großen Buchstaben auf ihre Info-Container geschrieben (siehe Bilder). Naja, unser Ziel war ja aber auch nicht in erster Linie, die BfS-Leute zu überzeugen. Wir wollten einfach mal wieder zu bedenken geben: „Endlager is nich!“

Immerhin stellte ein BfS-Beamter am Ende fest: “Okay, über den Begriff Endlager können wir reden.” Diskursintervention also quasi erfolgreich. Naja, hier könnt ihr euch auf alle Fälle durch die Galerie klicken.

Nein geht immer. Fortsetzung folgt…

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